AMAD

"Archivum Medii Aevi Digitale - Specialized open access repository for research in the middle ages"
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Leitlinien

Profil

„Archivum Medii Aevi Digitale“ (AMAD) ist eine interdisziplinäre, fachwissenschaftlich betreute Infrastruktur für das Publizieren, Recherchieren und Diskutieren von Mittelalterforschung im Open Access. Sie besteht aus einem Fachrepositorium und dem Wissenschaftsblog „Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte“ (Mittelalterblog).

In AMAD werden wissenschaftliche Monographien, Aufsätze, Sammelbände und andere Publikationstypen aus allen Fächern, die die Epoche des Mittelalters (ca. 500–1600) erforschen und ein Veröffentlichungsdatum ab 1800 aufweisen, aufgenommen.

AMAD ist spezialisiert auf wissenschaftliche Texte. Forschungsdaten werden nur veröffentlicht, wenn sie einen konkreten Bezug zu einer Publikation in AMAD aufweisen. Die Volltexte von Erst- und Zweitveröffentlichungen werden direkt bei AMAD archiviert und zugänglich gemacht. Diese werden mitsamt den Dateien in den beiden Hauptbereichen Archivum Medii Aevi Digitale Studies und Weitere Veröffentlichungen abgelegt und sind dort direkt verfügbar. Im Hauptbereich Externe Ressourcen sind Volltexte über einen Link in den automatisiert aus anderen Datenquellen zusammengeführten Metadaten erreichbar, der zu den bei anderen Anbieter*innen archivierten Dokumenten führt. Bibliographische Angaben und Literaturhinweise ohne Volltext oder Metadaten ohne Link zu einem Volltext werden nicht aufgenommen.

Das Recherchieren und Diskutieren der Inhalte ist für alle am Mittelalter interessierten Nutzer*innen ohne Registrierung und ohne Gebühren möglich. Forschende aus allen Teilbereichen der Mediävistik können darüberhinaus nach der kostenfreien Registrierung AMAD für das ebenfalls kostenfreie Publizieren ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse unter offenen Lizenzen nutzen. AMAD ist ein Fachrepositorium und steht allen Forschenden offen. Eine institutionelle Zugehörigkeit ist keine Voraussetzung für seine Nutzung.

Nachhaltigkeit

Das Fachrepositorium wurde in einem von der DFG geförderten, gemeinsamen Projekt der LMU München, der Verbundzentrale des Hessischen BibliotheksInformationsSystems (hebis) in Frankfurt am Main und der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz aufgebaut und die Publikationsworkflows zusammen mit den Herausgeber*innen und der Redaktion des Mittelalterblogs entwickelt.

Diese Partner*innen garantieren nach Ende der Projektförderung den dauerhaften Betrieb, die nachhaltige Betreuung der Infrastruktur und ihrer Inhalte sowie deren hohe Qualität und zuverlässige Sichtbarmachung sicher. Den technischen Betrieb mit allen Funktionalitäten und Services gewährleistet der hebis-Verbund. Er ist verantwortlich für den langfristigen Zugang zur Infrastruktur und zu ihren Services sowie die anhaltende Benutzbarkeit ihrer Inhalte. Die fachredaktionelle Betreuung garantiert die interdisziplinäre Fachredaktion. Sie setzt sich aus Vertreter*innen verschiedener Fächer zusammen und übernimmt auf Dauer an verschiedenen wissenschaftlichen Standorten und universitären Fachbereichen das kontinuierliche Publikationsmanagement, die transparente Qualitätssicherung und die fortwährende fachwissenschaftliche Datenkuratierung. Die nachhaltige Wissenschaftskommunikation und das langfristige Contentmarketing der Publikationen leisten die Akademie der Wissenschaften und Literatur und das Mittelalterblog.

Open Access

AMAD unterstützt Open Access im Sinn der Berliner Erklärung, das heißt den freien, weltweiten Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Materialien und die Möglichkeit, sie unter Angabe der Urheberschaft in vielfältiger und legaler Weise nachzunutzen. Weder technische, finanzielle noch gesetzliche Einschränkungen sollen diese Nutzungsarten begrenzen. Daher nutzt AMAD ausschließlich CC-Lizenzen bzw. eine Deposit-Lizenz, die zumindest ein einfaches Nutzungsrecht einräumt. In diesem Sinn bietet AMAD die Möglichkeiten des Open Access Diamond für Erstveröffentlichungen und des Open Access Green für Zweitveröffentlichungen. Ohne Gebühren sollen Nutzer*innen Volltexte veröffentlichen, herunterladen, lesen, kopieren, ausdrucken, weiterverarbeiten, sie durchsuchen, auf sie verweisen und in digitalen und nicht-digitalen Formaten und Medien weiterverbreiten können. Die Metadaten des Repositoriums stehen unter Creative Commons CC0 1.0 Universell Public Domain Dedication. Für die unter Externe Ressourcen geharvesteten Metadaten gelten die Lizenzbestimmungen der jeweiligen Anbieter.

Wir empfehlen unseren Autor*innen und Herausgeber*innen unsere Standardlizenz CC BY-SA 4.0 (Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen). Sie ist für wissenschaftliche Publikationen sehr verbreitet und lässt vielfältige Nachnutzungmöglichkeiten, z.B. eine spätere Drucklegung zu.

Interoperabilität

AMAD unterstützt ausdrücklich vielfältige Nutzungsarten durch verschiedene technische Maßnahmen und beachtet dafür gängige, die Interoperabilität sichernde Standards und Verfahren im Bereich vernetzter Forschungsinfrastruktur. Die Metadaten- und Dateistandards sind für eine Langzeitarchivierung geeignet (PDF/A). Jede Erstveröffentlichung und bei Bedarf auch eine Zweitveröffentlichung erhält vom hebis-Verbund automatisch einen AMAD-DOI (Digital Object Identifier) zugewiesen und ist dadurch eindeutig und dauerhaft identifizierbar und zitierbar. Externe Ressourcen bringen im Idealfall eigene persistente Identifikatoren (PID) mit. Der Kriterienkatalog für das DINI-Zertifikat wird vollständig umgesetzt. Die Prinzipien Findability, Accessibility, Interoperability, and Re-Use, kurz FAIR, für die Vernetzung von Repositorien werden beachtet. AMAD hält überdies nationale und internationale bibliothekarische und informationsfachliche Standards ein, z.B. werden die Publikationen den Hauptgruppen der Regensburger Verbundklassifikation zugeordnet und nach dem RI-Thesaurus beschlagwortet. AMAD weist außerdem eine Kompatibilität zu den Metadatenstandards DublinCore, DataCite für DOI und MARC21 für die Im- und Export-Routinen auf. Für die Weiterverarbeitung der Metadaten per Harvesting steht das OAI Protocol for Metadata Harvesting (OAI-PMH) zur Verfügung.

Auffindbarkeit

Die Infrastruktur und ihre Inhalte sind durch diese technischen Maßnahmen so aufbereitet und indexiert, dass ihre maximale Auffindbarkeit gewährleistet ist. Ein automatisiertes harvesting durch andere Datenbanken und Suchmaschinen ist möglich, z.B. für die größte deutsche, universale Suchmaschine für wissenschaftliche Dokumente BASE, den auf wissenschaftliche Literaturrecherche spezialisierten Google-Dienst Google Scholar und andere. Gleichzeitig werden die Erst- und Zweitveröffentlichungen über die von den Projektpartnern gemeinsam erarbeiteten Datenaustauschroutinen in der einschlägigen, interdisziplinären, mediävistischen Literaturdatenbank RI OPAC nachgewiesen. Die Infrastruktur und ihre Veröffentlichungen werden außerdem in weiteren Datenbanken, Fachportalen und Verzeichnissen registriert, z.B. im Directory of Open Access Books (DOAB), im Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR), in der Registry of Open Access Repositories (ROAR) und anderen. Zudem wurde im Projekt ein technisches Verfahren entwickelt, um die Kommentare zu AMAD-Veröffentlichungen im Mittelalterblog automatisiert abzuholen und den jeweiligen Titeleinträgen hinzuzufügen. Die Fachdiskussionen im Blog sind damit im Kontext der Repositoriumspublikationen auffindbar.

Sichtbarkeit

Eine strategische Öffentlichkeitsarbeit und eine aktive Wissenschaftskommunikation unterstützen die durch die technischen Maßnahmen hergestellte Auffindbarkeit der Publikationen. Sie machen AMAD als Publikationsort sowie seine Veröffentlichungen nicht nur in der gemeinsamen, interdisziplinären, mediävistischen Community, sondern auch in den einzelnen, disziplinären Fachcommunities sichtbar und regen den schnellen und dynamischen Fachaustausch an. Über verschiedene Social Media-Kanäle, z.B. den Twitter-Account @AMAD_org werden aktuelle Veröffentlichungen angekündigt. Sie laufen außerdem direkt auf der Startseite des Repositoriums durch und können als RSS-Feed abonniert werden. Die Publikationen, besonders die Qualifikationsschriften, schlägt die AMAD-Redaktion passenden Rezensionsplattformen vor und organisiert bei Bedarf auch den Versand eines ausgedruckten Rezensionexemplars.

Eine zentrale Rolle für die Sichtbarkeit und den Fachdiskurs spielt das Mittelalterblog. Zu den veröffentlichten Qualifikationsschriften erscheinen zeitgleich auf dem Blog in der bereits gut etablierten Kategorie „1000 Worte Forschung“ kurze Abstracts, die die Publikationen ankündigen, aber auch die zentralen Ergebnisse zur Diskussion stellen. Sie sind mit dem Titeleintrag des Repositoriums verlinkt und wie alle Artikel in dieser Blog-Kategorie eigenständige Kleinpublikationen mit einem eigenen Blog-DOI.[1] Aufsätze, die das Review-Verfahren erfolgreich durchlaufen haben und im Repositorium veröffentlicht worden sind, werden im Anschluss als Blogartikel eingestellt. Im Sinn einer post-publication review können sie zeitnah kommentiert und dynamisch diskutiert werden, während die stabile, zitierfähige Version mit AMAD-DOI im Repositorium zugänglich ist. Die Kommentare werden in regelmäßigen Abständen in dem eigens entwickelten, automatisierten Verfahren abgeholt und den Einträgen im Repositorium hinzugefügt.

Die Reviews zu den Artikeln können überdies als eigenständige Kleinpublikation mit einem Metadatensatz und einem eigenen AMAD-DOI im Repositorium veröffentlicht werden. Reviewer*innen können somit nicht nur die Fachdiskussion mit ihrer Stellungnahme eröffnen, sondern auch ihren ganz konkreten Beitrag zur Qualitätssicherung von AMAD sichtbar machen sowie allgemein der erheblichen Arbeit, die Fachwissenschaftler*innen in Qualitätssicherungsprozessen leisten, zu größerer Wertschätzung verhelfen.

Qualität

AMAD sichert die Qualität seiner Erstveröffentlichungen auf unterschiedliche Weise. Aufsätze werden in einem mehrstufigen und transparenten Review-Verfahren geprüft. Für Monographien muss eine Publikationsempfehlung eingereicht werden, die auf Grund nachvollziehbarer Kriterien abgegeben worden ist. Bei Dissertationen zum Beispiel kann diese von den Dissertationsbetreuer*innen kommen. Sammelbände werden nach Absprache mit den Herausgeber*innen veröffentlicht. Es steht diesen frei, die einzelnen Beiträge vor der Einreichung anderweitig prüfen zu lassen. Zweitveröffentlichungen, i.d.R. Verlagspublikationen, haben bereits einen Qualitätssicherungsprozess durchlaufen. Externe Ressourcen werden sehr sorgfältig ausgewählt. Die Filterkriterien und Filterroutinen für das automatisierte harvesting der Metadaten wurden in enger Abstimmung zwischen den Fachwissenschaftler*innen und IT-Spezialist*innen im Team erarbeitet und verfeinert. Das harvesting wird durch Team und AMAD-Redaktion fortlaufend fachwissenschaftlich kontrolliert und kuratiert.

Langzeitarchivierung

Die Aufgabe der Langzeitarchivierung (LZA) und Langzeitverfügbarkeit der in den Dienst eingebrachten Dokumente übernimmt der hebis-Verbund. Er ist verantwortlich für den langfristigen Zugang zur Infrastruktur und zu ihren Services sowie die anhaltende Benutzbarkeit ihrer Inhalte. Die Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit der Dokumente umfasst die derzeit seriös eingeschätzten Zeiträume von ca. zehn Jahren. Sie halten mindestens die geforderten fünf Jahre ein. Der Anschluss an ein bibliothekarisches LZA-System ist geplant.

Integrität

Autor*innen können einmal veröffentlichte Dokumente nicht bearbeiten oder löschen. Das Repositorium verfügt über eine Möglichkeit der Versionierung. Bei Überarbeitungswünschen können Neuauflagen und neue Versionen von Publikationen über dieselben Einreichungs- und Publikationsprozesse wie für die Erstauflagen und alten Versionen im Redaktionssystem verfügbar gemacht werden. Sie erhalten einen eigenen Metadatensatz und einen neuen AMAD-DOI und werden als Sammlung gemeinsam mit den älteren Publikation auffindbar gemacht. Von der AMAD-Redaktion werden Dokumente nicht bearbeitet und nur in einzelnen, sehr gut begründeten Ausnahmefällen gelöscht, z.B. wenn trotz sorgfältiger Prüfung nachträglich eine Rechtsverletzung bekannt wird. Eine spätere Drucklegung der Publikation oder Überarbeitungsbedarf auf Grund von fehlerhaften Angaben oder neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind keine Löschgründe. Die Löschung wird aus Gründen der Transparenz unter der persistenten URL des ursprünglichen Dokuments mit Identifier, Löschdatum und Löschgrund bekannt gegeben.

Rechte und Pflichten

Autor*innen und Herausgeber*innen von Erstveröffentlichungen sind Inhaber*innen aller Rechte an den von ihnen eingereichten und veröffentlichten Publikationen (Inhalte und Materialien). Sie vergeben für ihre Nutzung durch Dritte ausschließlich CC-Lizenzen bzw. eine Deposit-Lizenz, die zumindest ein einfaches Nutzungsrecht einräumt.

Autor*innen und Herausgeber*innen von Zweitveröffentlichungen, besonders von Verlagspublikationen verfügen unter Umständen nur noch eingeschränkt über die Nutzungsrechte. Für diese Texte haben sie die Pflicht, mit allen Beteiligten vorab die Rechte und Bedingungen für die Veröffentlichung in AMAD klären. Die AMAD-Redaktion übernimmt für die Autor*innen und Herausgeber*innen keine Klärung der Rechte an deren Publikationen und ihren Bestandteilen.

Autor*innen und Herausgeber*innen räumen der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg als Betreiberin des Fachrepositoriums das einfache (nicht-exklusive) Recht ein, das Werk/die Sammlung unentgeltlich öffentlich zugänglich zu machen, die notwendigen Vervielfältigungen zu erstellen, die Metadaten zu speichern und unter der Lizenz CC0 zur Verfügung zu stellen, sowie das Werk/die Sammlung in Zukunft soweit für die Langzeitarchivierung und Benutzbarkeit in eigenen oder fremden Systemen notwendig in andere Datenformate zu konvertieren und zu übertragen.

Die Dateien müssen frei von technischen Schutzmaßnahmen wie Passwortschutz und anderen technischen Einschränkungen der Benutzbarkeit sein.

Die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg als Betreiberin des Fachrepositoriums erwirbt ein nicht-exklusives Nutzungsrecht an den Publikationen, um sie online zugänglich zu machen. Autor*innen und Herausgeber*innen dürfen als Urheber*innen ihre Publikationen jederzeit weiterverwerten, solange das der UB Frankfurt eingeräumte Nutzungsrecht nicht beeinträchtigt wird.

Sie versichern, dass mit einer derartigen Vervielfältigung, Zugänglichmachung und Verbreitung des Werkes/der Sammlung und jedes ihrer Bestandteile keine Rechte Dritter verletzt werden und verpflichten sich, die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg von Ansprüchen Dritter freizustellen, die aus Verletzungen von Urheber- und Nutzungsrechten entstehen. Die Autor*innen und Herausgeber*innen verpflichten sich außerdem zur Einhaltung der DFG-Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis.

Die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg als Betreiberin des Fachrepositoriums verpflichtet sich die Publikationen in einem angemessenen Zeitraum nach der Einreichung und unter den von den Autor*innen und Herausgeber*innen ausgewählten Lizenzen zu veröffentlichen sowie für ihre Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit zu sorgen. Die AMAD-Fachredaktion verpflichtet sich, die Inhalte der Infrastruktur fachwissenschaftlich zu betreuen.


[1] Im Unterschied zum AMAD-DOI wird der Blog-DOI nicht vom hebis-Verbund sondern von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vergeben. Er zeigt in der Folge auch auf das Blog als Ort der Erstveröffentlichung der betreffenden „1000 Worte“. Der Hintergrund dafür ist, dass das Mittelalterblog seit 2012 auf dem Blogportal für die Geistes- und Sozialwissenschaften de.hypotheses betrieben wird. Es hat in dieser Zeit eigene Redaktions- und Publikationsprozesse, Kooperationen und eine aktive Community aufgebaut und konnte sich gerade deswegen überhaupt als führendes Mediävistik-Blog etablieren. Es wird weiterhin unabhängig betrieben und für AMAD mit der neuen konkreten Rolle ausgestattet.