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„Archivum Medii Aevi Digitale - Interdisziplinäres Open-Access-Fachrepositorium und Wissenschaftsblog für Mittelalterforschung‟
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Datum: 2007
Titel: Historische Fassungsabfolgen auf einem mittelalterlichen Fürstengrabmal aus Sandstein : Untersuchung der Tumba Gebhards XIV. von Querfurt und Erstellung eines Restaurierungskonzepts
Autor*in: Hunger, Steffi
Beschreibung: Die Untersuchungen der Tumba Gebhards XIV. von Querfurt haben erbracht, dass das Grabdenkmal großflächige Reste von sechs verschiedenen Fassungen aufweist. Diese bilden eine historische Folge von Bemalungsschichten, die die Metamorphose des Bestandes über etliche Epochen der Kunstgeschichte hinweg veranschaulicht. Die Datierung der Fassungen wurde anhand der baugeschichtlichen Zusammenhänge in Kombination mit der Analyse der verwendeten Pigmente möglich. Neben der polychromen Originalfassung um 1380 existieren drei weitere Polychromien, die auf die Mitte des 15. Jahrhunderts, das mittlere 17. Jahrhundert und auf 1713/16 datiert werden können. Mitte des 19. Jahrhunderts und um 1905 wurde das Grabdenkmal monochrom überfasst. Die aufwendigen Polychromien zeichnen sich durch großflächige Verwendung von Metallauflagen und eine reiche Gestaltung aus. Neufassungen geschahen jeweils unter Aufgreifung bestimmter gestalterischer Elemente der Vorgängerfassung. Die Analyse der Malmaterialien erbrachte, dass sich die verwendeten Pigmente auf die seit dem Mittelalter gebräuchlichen beschränken. Beim Vergleich mit anderen mittelalterlichen Skulpturenfassungen ergaben sich deutliche Parallelen bezüglich der Materialien und Gestaltung, sowohl die Originalfassung, als auch die barocke Überfassung betreffend. Im Laufe ihrer und 600jährigen Geschichte war die Tumba wiederholt wechselvollen Einflüssen usgesetzt. Die Untersuchungen zum Zustand erbrachten, dass neben natürlichen Alterungs- und Verwitterungserscheinungen die Schäden am Grabmal hauptsächlich durch bauschädliche Salze sowie eindringende und kondensierende Feuchtigkeit verursacht werden. Die Herkunft der Salze ist dabei zu einem großen Teil in den die Tumba umgebenden Fußbodenplatten aus Sandstein zu suchen. Allerdings wirkt sich auch der ungehinderte Zutritt von Besuchern beschleunigend auf den fortschreitenden Materialverlust aus. Bei der Untersuchung des Zustandes wurde deutlich, dass konservatorische Maßnahmen am Grabdenkmal in nächster Zeit geboten sind. Die Erstellung eines Maßnahmenkataloges, der durch arbeitstechnische Versuche im Rahmen dieser Arbeit ergänzt und vertieft wurde, kann dabei als Entscheidungsgrundlage dienen.
URI: https://www.amad.org/jspui/handle/123456789/68289
Quelle: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:525-opus-601
https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/files/52/Analysetabelle_Gisant.pdf
https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/files/52/Analysetabelle_Relief.pdf
https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/files/52/Bericht_Gesteinsanalyse.pdf
https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/files/52/Bericht_Mikrowellenfeuchte_Messung.pdf
https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/files/52/Diplomarbeit_hunger.pdf
https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/files/52/Kartierungen.pdf
https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/files/52/Rekozeichnungen.pdf
https://opus4.kobv.de/opus4-fhpotsdam/frontdoor/index/index/docId/52
AMAD ID: 534211
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