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Datum: 2023
Titel: Kaiserliche Obrigkeit, Reichsgewalt und ständischer Untertanenverband. Untersuchungen zu Reichsdienst und Reichspolitik der Stände und Städte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
Autor*in: Isenmann, Eberhard
Veröffentlicht: Habilitationsschrift Universität Tübingen 1983
Zitierform: Isenmann, Eberhard: Kaiserliche Obrigkeit, Reichsgewalt und ständischer Untertanenverband. Untersuchungen zu Reichsdienst und Reichspolitik der Stände und Städte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii. Works in Progress), Mainz 2023.
Serie/Report Nr.: Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii. Works in Progress;
Zusammenfassung: Thema der Untersuchungen sind die Begründung und die im Verlauf politischer Auseinandersetzungen weitergetriebene Ausformulierung des obrigkeitlich-amtsrechtlichen und lehnsrechtlichen Herrschaftsanspruchs des römisch-deutschen Königs und Kaisers im 15. Jahrhundert sowie die Frage der Durchsetzung dieser Ansprüche, insbesondere die Heranziehung der Reichsstände und Reichsstädte zu Dienstleistungen für Kaiser und Reich. Ziel der Untersuchungen ist die Ermittlung verfassungsrechtlicher Elemente, die im Reich der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts während der langen Regierung Kaiser Friedrichs III. in konsistenten Problemlagen und zugespitzten Konflikten zum Vorschein kamen. Es handelt sich um die Reichs- und Territorialpolitik der Jahre 1459-1463 mit den sogenannten Reichskriegen gegen Herzog Ludwig von Bayern-Landshut und den Pfalzgrafen Friedrich sowie um die Auseinandersetzungen mit fremden Mächten in den Jahren 1477-1493, insbesondere den Eroberungskrieg des ungarischen Königs Matthias Corvinus gegen die österreichischen Erblande Kaiser Friedrichs III. Die Formulierung von Verfassungsvorstellungen erfolgte im Zusammenhang mit der Frage, ob der Kaiser berechtigt war, das Reich in den politischen Auseinandersetzungen zur Hilfeleistung aufzubieten. Erörtert wird diese Frage in der reichsweiten juristisch-politischen Propaganda der Streitgegner sowie in Verhandlungen auf Reichs- und Städtetagen. Das grundsätzliche Erkenntnisinteresse zielt auf das Spannungsverhältnis von Recht und Politik, auf die Verrechtlichung von Politik durch die juristischen Berater der Konfliktparteien und die Politisierung des Rechts zur Veränderung oder Stabilisierung von Machtlagen. Analysiert wird die gedankliche Arbeit, die am Kaiserhof sowie in den Ratsgremien und Kanzleien der Stände und Städte von den Experten zur Formulierung und Fortentwicklung von Positionen in den langwierigen Parteienauseinandersetzungen geleistet wurde, ferner die Entfaltung, Funktionalität und Wirkung von Begriffen, Denkformen, einzelnen Maximen und Argumenten. Neben der intellektuellen Seite von Recht und Politik werden personengeschichtliche Aspekte und solche des politischen Geschäftsbetriebs, der Kommunikation, der verkehrstechnischen Probleme und der Finanzierung von Politik berücksichtigt.
The subject of the study is the justification and, in the course of political disputes, the further formulation of the Roman-German king's and emperor's claim to power in the fifteenth century, as well as the question of how these claims were enforced, in particular the use of the imperial estates and imperial cities to provide services for the emperor and the empire. The aim of the study is to identify elements of constitution that emerged in the empire during the long reign of Emperor Frederick III in consistent problematic situations and acute conflicts: The imperial and territorial policies of the years 1459-1463 with the so-called imperial wars against Duke Ludwig of Bavaria-Landshut and Count Palatine Frederick as well as the conflicts with foreign powers in the years 1477-1493, in particular the war of conquest of the Hungarian King Matthias Corvinus against the Austrian hereditary lands of Frederick III. The formulation of constitutional ideas took place in connection with the question of whether the emperor was entitled to call upon the empire for assistance in the political conflicts. This question is discussed in the empire-wide legal and political propaganda of the opponents as well as in negotiations at imperial and city congresses. The fundamental research interest focuses on the tense relationship between law and politics, the juridification of politics by the legal advisors of the conflicting parties and the politicization of law to change or stabilize power positions. It analyzes the intellectual work carried out by experts at the imperial court and in the councils and chancelleries of the estates and cities to formulate and develop positions in the protracted disputes, as well as the development, functionality and impact of concepts, forms of thought and arguments.
URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:38-23212
https://www.amad.org/jspui/handle/123456789/167430
https://doi.org/10.25716/amad-85499
Lizenz: CC BY-SA
Enthalten in den Sammlungen:Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii


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