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Datum: 2022
Titel: Landeshoheit im territorium inclausum? Die Konstruktion von Territorium und Raum in Franken und Schwaben rund um das frühneuzeitliche Dinkelsbühl
Autor*in: Neumeyer, Teresa
Zitierform: Teresa Neumeyer, Landeshoheit im territorium inclausum? Die Konstruktion von Territorium und Raum in Franken und Schwaben rund um das frühneuzeitliche Dinkelsbühl, in: Räume, Orte, Konstruktionen. (Trans)Lokale Wirklichkeiten im Mittelalter und der Frühen Neuzeit, hrsg. von Marcus Handke, Kai Hering, Daniela Bianca Hoffmann, Oliver Sowa und Maria Weber (Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, Beihefte 3), S. 62–77, DOI: https://doi.org/10.26012/mittelalter-27350
Serie/Report Nr.: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, Beihefte;3
Zusammenfassung: Mit Dinkelsbühl, einem Altlandkreis im heutigen Franken an der Grenze zu Bayerisch-Schwaben und Baden-Württemberg, nähert sich dieser Beitrag einer konfliktgeladenen Region, die in der Frühen Neuzeit durch komplexe und sich überlagernde Machtansprüche charakterisiert wurde. Eine Betrachtung der rechtlichen und herrschaftspolitischen Verflechtungen im 18. Jahrhundert sowie der konkreten Konfliktgegenstände und -praktiken verdeutlicht die politisch-instrumentelle Dimension eines territorialen Raumbegriffes und den Konstruktcharakter der ‘Landeshoheit’. Die Vorgehensweisen der involvierten Parteien, namentlich das Markgraftum Brandenburg-Ansbach, das Fürstentum Oettingen-Spielberg, die württembergische Exklave Weiltingen sowie die Reichsstadt Dinkelsbühl, offenbaren unterschiedliche Strategien der Inanspruchnahme bestimmter Gebiete innerhalb eines rechtlich inkonsistenten geographischen Raumes. Als Schlüsselelemente der Durchsetzung frühneuzeitlicher ‘Landeshoheit’ erweisen sich hierbei die Konstruktion von ‘offenen’ und ‘geschlossenen’ Territorien (territoria clausa bzw. territoria inclausa) in zeitgenössischen Diskursen und deren mediale Inszenierung sowie die symbolische Inbesitznahme des beanspruchten Gebietes durch personale Repräsentanten der Herrschaftsträger.
This paper examines Dinkelsbühl, an old district in present-day Franconia at the border with Bavarian Swabia and Baden-Württemberg, which was an area of conflict in early modern times, characterized by complex and overlapping claims to power. The legal and political interdependencies in the 18th century as well as the disputed objects and practices used within the conflict show that the territorial concept of space had an instrumental dimension and that ‘territorial sovereignty’ was a theoretical construct. The actions of the involved parties, namely the Margraviate of Brandenburg-Ansbach, the Principality of Oettingen-Spielberg, the Wuerttemberg exclave of Weiltingen and the imperial city of Dinkelsbühl, reveal different strategies for claiming certain regions within a legally inconsistent area. As this paper shows, the construction of ‘open’ and ‘closed’ territories (territoria clausa or territoria inclausa) within contemporary discourses, their public presentation and communication, and also the symbolic appropriation of the demanded regions by personal representatives of the rulers emerged as key elements in the enforcement of early modern ‘territorial sovereignty’.
URI: https://doi.org/10.26012/mittelalter-27350
https://www.amad.org/jspui/handle/123456789/167335
Lizenz: CC BY-SA 3.0 Unported
Enthalten in den Sammlungen:Article
General history of Europe
Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte


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