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Datum: 2018
Titel: Von Leibniz bis zum „Städtebund: Die Hanse“ – Konjunkturen der Hanserezeption
Autor*in: Hammel-Kiesow, Rolf
Zitierform: Rolf Hammel-Kiesow, Von Leibniz bis zum „Städtebund: Die Hanse“ – Konjunkturen der Hanserezeption, in: Hansische Identitäten, hrsg. von Kerstin Petermann, Anja Rasche und Gerhard Weilandt (Coniunctiones – Beiträge des Netzwerks Kunst und Kultur der Hansestädte 1), Petersberg: Michael Imhof Verlag 2018, S. 149–161. DOI: 10.25716/amad-85331.
Zusammenfassung: Der Beitrag schildert, in welchen verschiedenen Formen die Hanse in der wissenschaftlichen Forschung wie im Geschichtsbewusstsein der Öffentlichkeit seit dem 18. Jahrhundert vorkommt. Im Zeitalter der Aufklärung galt die Hanse großenteils als Vorbild für ein einiges Europa. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation 1806 nutzten Lübeck, Hamburg und Bremen ihre hansische Geschichte, um sich als „Freie Städte“ eine neue Staatsform zu erfinden. Die liberale Tradition prägte die Gründung des Hansischen Geschichtsvereins 1870, aber noch im 19. Jahrhundert setzte sich eine deutsch-nationale Interpretation der Hanse durch. Das Kaiserreich rechtfertigte so den Flottenaufbau, das Dritte Reich sah sich als Nachfolgerin der „europäischen Großraumwirtschaft“ der Hanse. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde insbesondere in der BRD, aber auch in Teilen der DDR-Geschichtswissenschaft die Hanse als europäisches Projekt interpretiert. Bis heute wird die Hanse in der Öffentlichkeit allerdings immer wieder als starker, mächtiger Städtebund dargestellt, als den die Forschung sie schon lange nicht mehr sieht. Hammel-Kiesow äußert die Hoffnung, dass das Hansemuseum in Lübeck helfen wird, eine Brücke zwischen wissenschaftlichem und populärem Bild der Hanse zu bauen.
The article depicts how the Hanse has been seen by researchers and by the public since the 18th century. At the time of Enlightenment, the Hanse served as a model for a unified Europe. Lübeck, Hamburg and Bremen harvested their Hanse tradition to claim a new form of government, the “free city”. This liberal tradition remained dominant up until the foundation of the Hanse History Association (Hansischer Geschichtsverein) in 1870. At the end of the century, a German-centric and nationalistic interpretation of Hanse history prevailed, claiming the Hanse as an early example for the power of a German navy or a predecessor of the Nazi’s expansion politics into Eastern Europe. After World War II, the Hanse is once again seen as a force for uniting Europe. Nevertheless, especially the public often holds on to the old interpretation of the Hanse as a powerful league of cities. Hammel-Kiesow hopes that a Hanse museum – since 2015 in place in Lübeck – will help to bridge the gap between scientific and public impressions of the Hanse.
Beschreibung: Dieser Aufsatz wurde zweitveröffentlicht in: Handel, Geld und Politik. Gedenkschrift zu Ehren von Prof. Dr. Rolf Hammel-Kiesow, hrsg. von Angela Huang und Ulla Kypta, bearb. von Mareike Nedel, Frankfurt am Main: AMAD, 2022.
URI: http://doi.org/10.25716/amad-85331
Lizenz: CC BY-NC 4.0
Enthalten in den Sammlungen:Article
General history of Europe
Handel, Geld und Politik. Gedenkschrift zu Ehren von Prof. Dr. Rolf Hammel-Kiesow


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