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„Archivum Medii Aevi Digitale - Interdisziplinäres Open-Access-Fachrepositorium und Wissenschaftsblog für Mittelalterforschung‟
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Datum: 2007
Titel: Europäische Union, Globalisierung und Hanse. Überlegungen zur aktuellen Vereinnahmung eines historischen Phänomens
Autor*in: Hammel-Kiesow, Rolf
Zitierform: Rolf Hammel-Kiesow, Europäische Union, Globalisierung und Hanse. Überlegungen zur aktuellen Vereinnahmung eines historischen Phänomens, in: Hansische Geschichtsblätter 125 (2007), S. 1–44. DOI: 10.25716/amad-85326.
Serie/Report Nr.: Hansische Geschichtsblätter 125 (2007), S. 1–44.
Zusammenfassung: Gerade in Sonntagsreden und Festvorträgen wird die Hanse gerne mit der Europäischen Union verglichen oder als Kraft der Globalisierung im Mittelalter dargestellt. Hammel-Kiesow regt in diesem Beitrag dazu an, solche Vergleiche nicht einfach als unhistorisch abzutun, sondern sich ihnen auf reflektierte und fundierte Weise zu widmen. Einen ersten Aufschlag nimmt er sogleich vor. Zunächst klärt er, inwieweit die Hanse als europäisches Phänomen bezeichnet werden kann. Darauf folgt eine Auseinandersetzung mit den heutigen Phänomenen Globalisierung und EU. Die Hanse war in Prozesse eingebunden, die strukturell denjenigen der heutigen Globalisierung ähneln: Sie intensivierte und beschleunigte grenzüberschreitende Transaktionen. Ähnlich wie in der EU kamen in der Hanse rechtlich gleichgestellte Partner zusammen, die Entscheidungen größtenteils im Konsensprinzip fällen mussten. Insgesamt meint Hammel-Kiesow, dass unsere Erfahrungen mit dem komplizierten Gebilde EU uns dazu befähigen, die Hanse besser zu verstehen als frühere Historiker, die sie aus der Perspektive des Nationalstaats zu beschreiben versuchten.
The Hanse and the European Union are often compared, especially by the public and by politicians in search of a well-known example for transregional cooperation. Hammel-Kiesow argues here that researchers should not flatly dismiss such comparisons but scrutinize them in detail. The Hanse can be regarded as a European phenomenon, even though most Hanse towns were part of the Holy Roman Empire: Hanse merchants interconnected European regions via their trade. They also fostered developments that resemble processes of globalization, since they intensified and accelerated trade across borders. The decision-making process of the Hanse can be compared to the one of the EU: In both cases, equal members came together and had to find a consensus to reach a decision. Hammel-Kiesow closes with the thought that maybe researchers today are in a better position to understand how the Hanse worked since we live with a model for interstate cooperation ourselves.
Beschreibung: Dieser Aufsatz wurde zweitveröffentlicht in: Handel, Geld und Politik. Gedenkschrift zu Ehren von Prof. Dr. Rolf Hammel-Kiesow, hrsg. von Angela Huang und Ulla Kypta, bearb. von Mareike Nedel, Frankfurt am Main: AMAD, 2022.
URI: http://doi.org/10.25716/amad-85326
Lizenz: CC BY-NC 4.0
Enthalten in den Sammlungen:Article
General history of Europe
Handel, Geld und Politik. Gedenkschrift zu Ehren von Prof. Dr. Rolf Hammel-Kiesow


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