Hansischer Seehandel und wirtschaftliche Wechsellagen. Der Umsatz im Lübecker Hafen in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhundert, 1492-6 und 1680-2

Abstract

Die Untersuchung ordnet sich in eine verstärkte hansische Wirtschaftsgeschichte bzw. Hansegeschichte als Wirtschaftsgeschichte seit der zweiten Hälfte des 20. Jh.s ein. Anhand der hansischen Pfundzollbücher des 14. Jh.s und der 1490er Jahre sowie der Lübecker Zulagebücher von 1680-82 werden die Umsätze im Lübecker Hafen in Edelmetall-Werten und Kaufkraft vorgelegt. Danach verzeichnete der Handel über den Lübecker Hafen im Jahr 1368 besonders hohe Werte und fiel in den übrigen Jahren des 14. und 15. Jh.s auf deutlich niedrigere Werte zurück, zeigt aber im 17. Jh. wieder höhere Umsätze. Ein Vergleich mit der Entwicklung des Lübecker Immobilienmarktes über die Jahrhunderte hinweg stützt diese Zahlen. So wird gezeigt, wie vereinzelte Handelsquellen mit anderen Zahlenreihen in Zusammenhang gebracht werden können, um langfristige „wirtschaftliche Wechsellagen“ des Handels einschätzen zu können.

The study is part of an intensified Hanseatic economic history and Hanseatic history as economic history since the second half of the 20th century. Using the Hanseatic pound toll books of the 14th century and the 1490s as well as the Lübeck ‘Zulagebücher’ of 1680-82, the turnover in the port of Lübeck is presented in precious metal values and purchasing power. According to these, trade via the port of Lübeck recorded particularly high values in 1368 and fell back to significantly lower values in the remaining years of the 14th and 15th centuries, but shows higher turnover again in the 17th century. A comparison with the development of the Lübeck property market over the centuries supports these figures. The article thus demonstrates how individual trade sources can be brought into connection with other data series to be able to assess long-term economic development.