Rekonfigurationen regionaler Ordnungen: Die religiösen Gemeinschaften in Lothringen und das Papsttum (ca. 930-1130)

Abstract

Als prozesshafte und maßgeblich auf Impulsen aus den Regionen beruhende Entwicklung wurde die allmähliche Etablierung des päpstlichen Führungsanspruchs im Früh- und Hochmittelalter bislang vorrangig mit Blick auf die Peripherie Lateineuropas untersucht. Die Studie rückt dazu hingegen eine zentral gelegene Klosterlandschaft in den Mittelpunkt, indem sie nach den Hintergründen, Motiven und Folgen der Papstbeziehungen der religiösen Gemeinschaften in den drei lothringischen Bistümern Metz, Toul und Verdun fragt. Der Fokus liegt dabei auf den Funktionszuweisungen, welche diese Gemeinschaften an das Papsttum herantrugen, aber auch auf den verschiedenen Formen ihrer Interaktionen mit den römischen Bischöfen und deren Stellvertretern sowie auf der Reichweite dieser Interaktionen in ihrer unmittelbaren und längerfristigen Wirkung.

As a processual development based largely on impulses from the regions, the gradual establishment of the papal claim to leadership in the early and high Middle Ages has so far been examined primarily with regard to the periphery of Latin Europe. In contrast, this study focuses on a centrally located monastic landscape by investigating the background, motives and consequences of the papal relationships of the religious communities in the three Lorraine dioceses of Metz, Toul and Verdun. The focus is on the functions that these communities assigned to the papacy, but also on the various forms of their interactions with the Roman bishops and their deputies, as well as on the scope of these interactions in their immediate and longer-term effects.